Ein Jahr im Homeoffice

In Deutschland hat sich Anfang dieses Jahres die Corona-Krise gejährt, so auch für Millionen von Menschen das Arbeiten aus den eigenen vier Wänden.

Was können wir von Finlex zu den vergangen 12 Monaten sagen, wie wirkt sich das Arbeiten von Zuhause auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus?

 

Ein Jahr später beschäftigen wir uns noch immer mit folgenden Fragen: Wie schützen wir uns und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am effektivsten? Was können und müssen wir als Arbeitgeber tun, damit wir unserer Fürsorgepflicht nachkommen?

 

Wir halten uns an die Corona-Arbeitsschutzverordnung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. „Die am 27. Januar 2021 in Kraft getretene SARS-CoV-2 Arbeitsschutzverordnung dient dem Ziel, das Risiko einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 bei der Arbeit zu minimieren und die Sicherheit und die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen“ (Bundesministerium für Arbeit und Soziales, 2021). Die Regelungen wurden nun von der Bundesregierung bis zum 30. April verlängert und um die Verpflichtung der Arbeitgeber, betriebliche Hygienekonzepte zu erstellen und umzusetzen, ergänzt.

 

Doch was heißt eigentlich „Corona-Arbeitsschutzverordnung“?

 

Die Corona-Arbeitsschutzverordnung umfasst unter anderem folgende Punkte.

  • Arbeitgeber sind verpflichtet, Homeoffice anzubieten, soweit keine zwingenden betriebsbedingten Gründe entgegenstehen. Die Beschäftigten sind nicht verpflichtet, Homeoffice zu nutzen.
  • Für Beschäftigte, die nicht im Homeoffice arbeiten können, haben die Arbeitgeber durch geeignete Maßnahmen den gleichwertigen Schutz sicherzustellen.
  • Betriebsbedingte Zusammenkünfte mehrerer Personen sind auf ein Minimum zu reduzieren
  • In Betrieben mit mehr als zehn Beschäftigten sollen möglichst kleine Arbeitsgruppen gebildet und wenn möglich zeitversetzt gearbeitet werden.
  • Für das Arbeiten im Betrieb müssen Arbeitgeber zumindest medizinische Gesichtsmasken (OP-Masken) zur Verfügung stellen, wenn Anforderungen an Räume oder Abstand aus bestimmten Gründen nicht eingehalten werden können.

 

Finlex arbeitet seit März 2020 nach folgendem Hygienekonzept

 

  • Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird Homeoffice angeboten
  • Die Anwesenheit im Büro soll auf ein Minimum reduziert werden. Daher wird eine Anwesenheitsliste aufgesetzt: Jeder der ins Office möchte, muss sich vorab anmelden
  • Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden FFP2 Masken zur Verfügung gestellt
  • Die Abstandsregelung von 1,5m muss eingehalten werden
  • Es gilt die generelle Maskenpflicht im Büro – mit Ausnahme am eigenen Arbeitsplatz
  • Es dürfen sich max. 10 Personen pro Etage in dem Gebäude aufhalten
  • 1 Person pro Arbeitsinsel ist erlaubt
  • Je nach Größe des Besprechungsraums, sind 2 bis max. 6 Personen erlaubt
  • Es dürfen sich max. 4 Personen zum Mittagslunch in einem Raum aufhalten
  • In allen Besprechungsräumen und den Büros sowie in der Küche sind Desinfektionsspender vorhanden
  • Alle Räumlichkeiten sind in regelmäßigen Abständen zu lüften
  • Alle Oberflächen müssen regelmäßig desinfiziert und gereinigt werden
  • Die Laptops der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern müssen nach dem Arbeiten mit nach Hause genommen werden
  • Alle Geschäftsreisen sind auf weiteres zu pausieren – nur dringende Reisen, die nicht vermeidbar sind werden genehmigt
  • Nach Auslandsaufenthalten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern müssen diese erst einmal im Homeoffice arbeiten

 

 

Doch welche Auswirkungen haben diese Veränderungen auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?

 

Eine Studie zum Thema „aktuelles Lagebild zur Arbeitssituation und zum Belastungsempfinden von abhängig Beschäftigten im Kontext der Corona-Pandemie“ hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) an das Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA) in Auftrag gegeben. Dazu wurden zwischen dem 12. und 19. Februar 2021 1.001 abhängig Beschäftigte über 18 Jahre durch die forsa Politik- und Sozialforschung GmbH befragt. Die Studie besagt, dass sich die neuen Corona-Arbeitsschutzverordnung der Politik zu einer Steigerung der Nutzung von Homeoffice geführt haben. „Mitte Februar arbeitete fast die Hälfte der abhängig Beschäftigten in Deutschland zumindest stundenweise im Homeoffice, gut ein Drittel sogar überwiegend oder ausschließlich.“

 

Weitere Studienergebnisse: „In der Befragung äußerte jeder vierte abhängig Beschäftigte den Eindruck, dass diese neue Regelung etwas daran geändert hat, wie stark Homeoffice im eigenen Betrieb genutzt wird. Viele Beschäftigte mit diesem Eindruck haben wahrgenommen, dass Kolleginnen und Kollegen mit dem Homeoffice angefangen haben, die das vorher nicht gemacht haben, und dass Kolleginnen und Kollegen, die schon zuvor im Homeoffice gearbeitet haben, seitdem einen höheren Anteil ihrer Arbeitszeit im Homeoffice verbringen. Insgesamt schneiden Arbeitgeber in ihren Bemühungen um einen Infektionsschutz aus Sicht der Beschäftigten gut ab. So machen sich aktuell nur 17 Prozent große oder sehr große Sorgen, dass sie sich bei der Arbeit mit dem Coronavirus infizieren könnten. Nur einer von zehn Beschäftigten hält die von ihrem Arbeitgeber ergriffenen Maßnahmen zum Schutz vor Ansteckung alles in allem für nicht weitreichend genug. Dagegen halten 82 Prozent der Beschäftigten die Infektionsschutzmaßnahmen ihres Arbeitgebers für gerade richtig.“ (BMAS).

 

Wir haben bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nachgefragt.

 

Wir wollten unteranderem wissen: …Wie ist es im Homeoffice bei einem neuen Arbeitgeber anzufangen? Was hat sich im Arbeitsalltag verändert? Gab es anfängliche Schwierigkeiten? Wie zufrieden ist man mit der aktuellen Situation? Ist Homeoffice eine gute Alternative/Abwechslung zum Büroalltag?

 

„Der größte Unterschied zwischen Homeoffice und der Büroarbeit ist meiner Meinung nach, dass man viel weniger Interaktionen mit Kolleginnen und Kollegen hat. […] Im Büro würde man öfters mal schnell nachfragen, wo man z.B. Dokumente etc. findet oder wie etwas funktioniert, im Homeoffice eher nicht.“ Für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist es die Kommunikation, die besonders stark unter den Umständen der Pandemie leidet. Einige sind in viele Situation mehr auf sich allein gestellt und die Hürde, sich auch bei Kleinigkeiten auszutauschen, ist digital wesentlich höher. „Es wäre schön im direkten Kontakt mit den Kolleginnen und Kollegen zu stehen und Probleme mal eben kurz über „den Tisch hinweg“ besprechen zu können. Vor allem jetzt, wo ich gerade erst neu angefangen habe.“

Neben den Hilfestellungen des Teams sind es auch die freundschaftlichen Gespräche und z.B. das gemeinsame Feierabendbier das weggefallen und nur schwer aufzufangen ist.

„Vermissen tue ich den persönlichen Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen, wobei die Video Calls über Teams für die nötige Teamstimmung in meinen eigenen vier Wänden sorgen.“

 

Wir von Finlex versuchen alles möglich zu machen, doch stoßen auch wir an unsere Grenzen. „Finlex ist sehr motiviert viele Events digital stattfinden zu lassen.“ Dennoch – Digital ist einfach anders: „Die „peinliche“ Stille tritt sehr oft auf, da man viel mehr im Mittelpunkt steht, wenn man etwas sagt.“ Hier versuchen wir darauf zu achten, dass jeder zu Wort kommt, was sich nicht gerade als einfach herausstellt.

 

Eine offensichtliche Umstellung ist, dass zu Hause auf einmal ein fester Arbeitsplatz benötigt wird. Neben dem Equipment bedarf es einer guten WLAN-Verbindung und ausreichend Platz. In dem Austausch mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Technik auch ein viel verwendetes Schlagwort: „Die Hardware (Bildschirme, Maus und Tatstatur sowie Kopfhörer), die uns Finlex zur Verfügung stellt, hilft hierbei natürlich ungemein und möchte ich nicht missen.“ „Leider spielt auch die Internetverbindung eine sehr große Rolle im Homeoffice. Dass die Technik mal nicht mitspielt, passiert so oft und das nervt total.“ Das Internet spielt eine große und wichtige Rolle im neuen Arbeitsalltag und so richtig rund läuft es aufgrund der Technik leider auch nicht wie sonst im Büroalltag.

 

Unser Vertrieb berichtet auch: „Digitale Kundengespräche sind deshalb schwierig mit realen Kundengesprächen zu vergleichen, in denen viel über die Gestik und persönliche Ebene läuft.“ Der persönliche Kontakt ist gerade in diesem Bereich nicht wegzudenken. Dennoch ist es gerade für den sonst so stressigen Vertriebsalltag eine neue Art des Arbeitens. „Ein, eventuell zwei Mal die Woche Homeoffice, fände ich super, so kann ich vollen Fokus auf meine To-Do´s haben. […] Im Home-Office kann man nämlich super die kleinen Aufgaben bewältigen, die man sonst im Büro eher zur Seite legt.“

 

Bei der Frage: „Ist Homeoffice eine gute Alternative/Abwechslung zum Büroalltag?“ Haben wir viele Antworten erhalten, die in eine ähnliche Richtung tendieren: „Ich empfinde Homeoffice als gute Abwechslung zum Büroalltag, aber als keine 100%-ige Alternative.“

Es sind die kleinen Dinge, die uns aus der Ferne zum Lächeln bringen: „Ich war ehrlich gesagt überhaupt kein Homeoffice Typ. […] Aber die Arbeit bei Finlex im Homeoffice, der ich seit Januar 2021 nachkomme, hat mich eines Besseren belehrt.“

 

„Und ich gewöhne mich täglich mehr, an die Arbeit „aus der Ferne“.

 

Nach unserer Einschätzung haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Regelungen gut aufgenommen. Unsere Prozesse laufen weiter und unser Unternehmen wächst in der Mitarbeiteranzahl monatlich. Da wir bereits vor der Pandemie viel Arbeit im Homeoffice angeboten haben, sind die Prozesse, die mit dieser Form der Arbeit einhergehen nicht neu für uns, dennoch haben wir uns zum Ziel gesetzt, uns kontinuierlich zu verbessern.

 

Wir arbeiten weiter mithilfe unseres Hygienekonzepts und unterstützen unsere Finlex Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wo wir können. Gerade jetzt heißt es flexibel bleiben, durchhalten und positiv denken.