Financial Lines Summit Austria: Branchentreffen bringt neue Erkenntnisse

Zum ersten Financial Lines Summit Austria lud Finlex Ende Juni in das k47.wien ein. Auf dem einzigartigen und interaktiven Netzwerktreffen für die stark wachsenden Cyber und Financial Lines-Community in Österreich diskutierten über 110 Makler, Branchen-Experten, Industriekunden, Wirtschafts- und Rechtsberater sowie Medienvertreter über die aktuelle Lage und Trends im österreichischen Markt. Wichtige Erkenntnis: Die Qualität der Schadenregulierung schlägt den Preis. 

Wie groß ist der Markt für D&O- und Cyber-Versicherungen in Österreich? Offizielle Zahlen gibt es nicht. Da die übliche 1:10 Formel zur Marktgröße im Vergleich zu Deutschland aufgrund unterschiedlicher Industrie- und Unternehmensstrukturen nicht ganz passt, setzten die Teilnehmer des Financial Lines Summit Austria in einer interaktiven Abstimmung ihre Expertise gezielt ein, um eine präzisere Einschätzung zu erarbeiten. Das Ergebnis: Der österreichische Markt beläuft sich aktuell in der D&O auf ein Prämienvolumen von 60 bis 70 Millionen Euro und etwa 35 Millionen Euro in Cyber. Diese Schätzung gibt künftig allen Akteuren im Markt eine genauere Entscheidungsbasis. 

 

Schadenservice und Deckungsumfang sind wichtiger als der Preis  

Die Publikums-Votings lieferten spannende Erkenntnisse bei der Frage nach den relevantesten Entscheidungskriterien für die Wahl des geeignetsten Versicherers in D&O und Cyber. Das Ergebnis: Die Qualität der Schadenregulierung ist mit 9 von 10 Punkten das Top-Entscheidungskriterium. 

Mit 8,7 Punkten war die Qualität des Deckungskonzeptes sowohl in Cyber als auch in D&O das zweitwichtigste Kriterium. Angesichts der Vielfalt an unterschiedlichen Angeboten ist ein umfassender Marktüberblick für Makler schwierig. „Die Finlex Plattform bietet genau dies“, erläutert Peter Loisel, Country Head Austria bei Finlex. „Die Kooperationsmakler erhalten durch unsere Plattform mit nur einem Risikofragebogen zahlreiche Angebote und können diese anhand eines übersichtlichen Deckungsvergleichs, der sogenannten „Synopse“, miteinander vergleichen. Zudem stellen die „Finlex Spezialkonzepte“ eine mit den internationalen Versicherern vereinbarte weitreichende Deckung sicher“. 

Einfache Antragsprozesse landeten mit 8,1 Punkten auf Rang 3 der wichtigsten Kriterien beim Publikums-Voting. Insbesondere bei Cyber verwundert dies nicht, denn hier können die Risikofragebögen durchaus 100 und mehr Fragen umfassen. Plattformen wie Finlex erleichtern Maklern mit einem einheitlichen Risikoassessment die Arbeit. 

Der Preis belegte mit knapp 7 Punkten überraschenderweise nur den vierten Platz beim Voting. Angesichts der aktuellen Weichmarkt-Tendenzen variieren die Prämiensätze sowohl im Bereich D&O als auch bei Cyber derzeit erheblich. Der Finlex Preismonitor zeigt hier Unterschiede von etwa 100 Prozent zwischen dem günstigsten und teuersten Anbieter auf. 

Thomas Stubbings, CEO von Cyber Trust Services und Vorsitzender der Cyber-Security-Plattform der österreichischen Regierung, betonte in seinem Vortrag die hohe Bedeutung von Cyber-Sicherheit auf globaler Ebene. In Österreich zahlen immerhin über die Hälfte, in Summe 56 %, aller von Cyber-Attacken betroffenen Unternehmen Lösegeld und 98 % erhalten im Anschluss ihre Daten zurück. Als Faustformel für die Lösegeld-Forderungen der Erpresser nannte Stubbings aus seiner Erfahrung: “2 Wochen-Umsätze, also circa 4 % des Unternehmens-Jahresumsatzes”. 

Auf dem Financial Lines Summit Austria nahmen Diskussionen, Talks und Fachvorträge über die konkreten Merkmale erstklassiger Cyber- und D&O-Deckungen breiten Raum ein. Sebastian Klapper, CEO und Gründer von Finlex, diskutierte dieses Thema mit Kerstin Keltner, Director Financial Lines & Cyber von Aon Austria und Christian Berger, CEO von Marsh McLennan Austria.  

Auch hier durfte das Publikum mitabstimmen und wählte in der Cyber-Versicherung die Deckung von Löse- beziehungswiese Erpressungsgeldern zur derzeit wichtigsten Priorität. 

Kritisiert wurden problematische Klauseln und Obliegenheiten in einigen D&O- und Cyber-Deckungskonzepten. Die unklare Formulierung einer „Stand der Technik“-Obliegenheit in Cyber könne beispielsweise zu Problemen in der Schadenregulierung führen. Das Diskussions-Panel betonte zudem die Bedeutung weitreichender Kostendeckungsregelungen sowohl im Bereich Cyber als auch im Bereich D&O. In Cyber entscheide zusätzlich die blitzartige und professionelle Assistance-Leistung über die Kundenzufriedenheit. 

Die Teilnehmer des Financial Lines Summit Austria betonten zudem in der D&O die Relevanz einer weitreichenden Definition der versicherten Unternehmen und Personen. Ein breiter Kreis versicherter Personen sei auch ein gutes Argument für höhere Deckungssummen. Auch hier mache sich der seit einigen Monaten weicher werdende Markt bemerkbar, denn es gelinge nun leichter, hohe Deckungssummen am Markt zu erzielen. 

In dem Beitrag von Beata Drenker, VP Management Liability Lines Finlex und Brigitta Schwarzer von INARA wurden die größten Risikofaktoren für Managerhaftung und deren Auswirkungen auf KMU und Familienbetriebe in Deutschland und Österreich beleuchtet. Obwohl gerade in Familienbetrieben manchmal problematische „friends & family“-Entscheidungen getroffen werden, glauben immer noch viele Familienunternehmen, dass sie keine Haftung treffen könne.  

„Ich freue mich, dass die Diskussion über die Qualität der Deckungen in Cyber und D&O beim Financial Lines Summit Austria so interaktiv und spannend verlaufen ist. Die positive Resonanz während und nach unserem Summit hat uns die Wichtigkeit eines solchen Austauschs bestätigt und uns ermutigt, unser Financial Lines Summit Austria fortan jährlich abzuhalten.“ resümiert Peter Loisel, Country Head Austria bei Finlex. 

 

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Peter Loisel | (Pressefoto)

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Dr. Peter Loisel

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